Hofpost vom Tannenhof

3. September 2023

Inhalt:

Liebe KundInnen & Interessierte,

was für ein Sommer!

Zuerst blieb nach einem zum Glück feuchten Frühjahr der Regen aus. Als das Getreide dann reif war und wir gerade mit der Ernte begonnen hatten, öffneten sich jedoch die Himmelsschleusen und wollten sich kaum wieder schließen. Drei Starkregen-Ereignisse und fast 100 l Wasser pro m² in sechs Wochen führten dazu, dass der Weizen nicht mehr als Backgetreide verwendet werden kann. Für den Verkauf im Hofladen haben wir zum Glück noch genug von der vorigen Ernte, und den meisten Roggen konnten wir vor dem Regen ernten.

Der Regen kam zur falschen Zeit, weil dadurch das ausgereifte Getreidekorn schon in der Ähre zu keimen begann: Dadurch lässt die Backfähigkeit stark nach, und das Getreide ist nur noch als Tierfutter verwendbar.

Getreide-Ernte: Arbeiten fast rund um die Uhr

Die Getreide-Ernte ist immer eine besondere Zeit im Jahr, es muss einfach alles stimmen und passen: Das Wetter, die Maschinen und die Menschen. Vormittags ist es oft noch zu feucht, um mit dem Mähdrescher loszufahren, denn erst gegen Mittag sinkt die Kornfeuchte. Je nach Wind und Sonneneinstrahlung gibt es ein kurzes oder längeres Zeitfenster, indem das Dreschen optimal funktioniert. Meistens wird es irgendwann abends oder nachts deutlich feuchter, „es zieht an“, sagt der Bauer dann. Je feuchter es wird, desto schwieriger gestaltet sich das Ausdreschen der reifen Körner aus der Ähre und je feuchter das Korn, umso mehr muss das Getreide am Hof später getrocknet werden. Bis der letzte Hänger dann zum Hof gefahren, in den Körnersumpf gekippt und weggestellt ist, und das Getreide vorgereinigt, das heißt z.B. Unkrautsamen und Strohteile herausgereinigt sind, und das Getreide im Silo eingelagert ist und das Belüftungsgebläse angeschlossen, um das Getreide herunterzukühlen oder die Trocknung aufgebaut, falls die Kornfeuchte zu hoch ist, so wie dieses Jahr, ist es weit nach Mitternacht. Nach der obligatorischen Dusche und einem Nachtmahl fällt man glücklich und sehr müde ins Bett, in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Bis am nächsten Morgen die Sonne einen weckt, und die Ernte weitergeht.

Nachdem wir das erste Feld abgeerntet hatten, es lief wie am Schnürchen, ging am Samstagabend auf dem zweiten Feld nach ein paar Runden nachts um halb elf der Mähdrescher kaputt, ein Achsstummel für die Antriebsscheibe des Keilriemens für die Dreschtrommel war gebrochen. Der Kollege aus dem Nachbardorf, mit dem wir uns den Mähdrescher teilen, kam gleich vorbei, um sich den Schaden anzusehen und beim Ausbau zu helfen. An ein Weiterdreschen war nicht zu denken, ein Ersatzteil auf die Schnelle nicht zu bekommen. Und ab Montag sagte der Wetterbericht richtig viel Regen vorher, und zwar Regen für die kommenden 10 Tage. Also gleich und am Sonntagmorgen rumtelefoniert, ob uns jemand aushelfen kann. Ein Kollege aus Ronshausen hat dann für Montagmittag zugesagt, und bis der Regen einsetzte, konnten wir glücklicherweise fast das ganze Feld abernten.

Kartoffeln & Gemüse

Die Frühkartoffeln mussten mit ein paar wenigen Tropfen Wasser auskommen und sind deshalb dieses Jahr nicht ganz so groß geworden wie erhofft. Die späten Kartoffeln jedoch haben von dem Wasser noch richtig profitieren können und sind zu stattlichen Knollengrößen herangewachsen. In diesem Jahr haben wir wieder einige neue Kartoffelsorten probeweise angebaut, um auszuprobieren, welche Sorten mit dem sich wandelnden Klima, dem extremer werdenden Wetter am besten klargekommen. Folgende Sorten sind noch zu haben bzw. werden noch geerntet:

* Frühkartoffel

Rotkohl und Weißkohl haben wir seit dieser bzw. ab Ende kommender Woche im Verkauf.
Ab Samstag, den 9. September können wir dann wieder Möhren von der Domäne Frankenhausen anbieten, dem Bioland- und Naturland-zertifizierten Lehr- und Versuchsbetrieb der Universität Kassel.

Tipp für Preisbewusste: Lebensmittel retten & sparen

Auch in diesem Jahr wieder bieten wir wieder Kartoffeln mit geringfügigen Macken zum kleinen Preis an: 7 kg für nur 4,50 €. Bei der Zubereitung die Stellen einfach wegschneiden!

Erlebnis-Kartoffel-Ernte mit Pferden

Wir danken allen Besucherinnen und Besuchern, die bei den Erlebnis-Kartoffel-Ernten mit unseren Pferden Fritz und Isis dabei waren und die Frühkartoffeln so fleißig aufgesammelt haben. Auch hier war der viele Regen zu dieser Jahreszeit ungewohnt und herausfordernd, manchmal hatten wir nur eine halbe Stunde, um vor dem nächsten Regenguß eine halbe Reihe Kartoffeln zu ernten.

Es sind derzeit keine weiteren Kartoffelrode-Termine mit unseren Pferden geplant. Bei Anfragen von Gruppen mit 8 und mehr Menschen bieten wir gerne individuelle Termine für die Erlebnis-Kartoffel-Ernte noch bis Mitte September an! Setze Dich dazu bitte unverzüglich direkt mit Johannes in Verbindung.

Erntehelfer ab sofort gesucht

Für die Ernte der Lagerkartoffeln mit den Pferden haben wir noch nicht genügend Menschen gewinnen können, deshalb setzen wir dazu noch einen Vollernter hinterm Traktor ein. Leider mussten sich einige langjährige Mitarbeiter/innen aus Altersgründen und Gesundheitsgründen kurzfristig aus unserem Team verabschieden, deshalb suchen wir ab sofort Erntehelfer (w/m/d)! Am Dienstag, den 5. September, starten wir mit der Ernte der Lagerkartoffeln, dafür brauchen wir noch Unterstützung. Komm' in unser buntes Team und genieße die Arbeit in und mit der Natur. Deine formlose Bewerbung schicke bitte per eMail. Oder ruf an und vereinbare direkt einen Termin zum Probearbeiten: 06622 - 6036183
Weitere Informationen hier: https://tannenhof-imshausen.de/#mitarbeit

14 Sorten Knoblauch: Von besonders mild über mittelscharf und scharf bis extra scharf – Für jeden Geschmack haben wir eine Knoblauch-Sorte

Alle verfügbaren Knoblauch-Sorten sind seit Mitte August in unserem Online-Shop verfügbar und können dort für den Versand bestellt werden: https://shop.tannenhof-imshausen.de/bio-knoblauch/
Unser Knoblauch eignet sich auch zum Stecken!

Am 18. Juni haben wir die Knoblauch-Ernte mit unseren Pferden Isis und Fritz abschließen können, seitdem hängt der Knoblauch gebündelt unter Dach zum Trocknen. Durch die langsame & schonende natürliche Trocknung gewinnt unser Knoblauch sein besonderes Aroma: Während dieser Zeit verlagern sich Inhaltsstoffe aus dem grünen Laub in die Knoblauchzwiebel. Außerdem wird er durch diese langsame Trocknung an der Luft sehr lange lagerfähig.

Je nach Witterung braucht der Knoblauch 6-12 Wochen, bis er ganz getrocknet ist. Auf Grund des zeitweilig dann doch sehr kühlen und regenreichen Sommers ist der Knoblauch jetzt noch nicht ganz fertig getrocknet.

Du kannst jede Knoblauch-Sorte deswegen entweder mit Kraut zum Aufhängen, Trocknen & Lagern bestellen oder ohne Kraut zur baldigen Verarbeitung. Derzeit verkaufen wir den Knoblauch nach Gewicht, Mindestbestellmenge sind 250g, in ebenso 250g-Schritten kann bestellt werden. Natürlich gelten attraktive Staffelpreise.

Der Versand einzelner, nach Größe sortierter und schön geputzter Knoblauch-Zwiebeln im letzten Jahr hat sich als überaus zeitaufwendig herausgestellt: Mit dem kg-weisen Versand bekommst Du mehr Knoblauch für Dein Geld!

Da es bereits einige Nachfragen zum stückweisen Versand gab:
Erst wenn der Knoblauch komplett getrocknet sein wird, können wir einen (kleinen) Teil der Ernte putzen (d.h. das Kraut entfernen und ggf. lose Hüllschalen) und nach Größe sortieren. Das machen wir sowieso auch für uns, um unser eigenes Pflanzgut abzusortieren.

Sobald es soweit ist, informieren wir unverzüglich über den Newsletter vom Knoblauch-Shop.

Einkaufen direkt ab Hof bei Deinem Bio-Bauern: Erinnerung Öffnungszeiten & Terminvereinbarung

Wir möchten nochmal darauf hinweisen, dass wir Dich auch außerhalb unserer Öffnungszeiten gerne bedienen, wenn Du einen Termin vereinbart hast! Trau Dich und ruf bitte einfach an, wenn Dir unsere knappen Öffnungszeiten nicht ausreichen: 06622 - 6036183
Auf gut Glück vorbeikommen ist nicht gern gesehen, wir Bauern und unsere Mitarbeiter sind schließlich nicht ständig am Hof, sondern arbeiten hauptsächlich auf dem Feld und leider immer mehr auch im Büro.

Unsere Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 14:30 bis 15 Uhr
Samstag von 11:30 bis 12 Uhr und Donnerstag 18:30 bis 19 Uhr

Mit besten Grüßen vom Tannenhof,
Johannes